wirmaschine - jedes "ich" ein Teil von "wir"

Seit Februar 2011 gibt es die Kieler Acoustic Poet Rock Band wirmaschine. Seitdem rocken sie gemeinsam die Bühnen kleinerer Open Air Festivals, Band Contests,  der Kieler Woche, des Bootshafensommers und viele andere.  Die Band setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen und reicht vom Studenten über den Abiturienten bis zum Auszubildenden: Dem  Gitarristen, Sänger und Begründer der Band, David (19), dem Pianisten Gerrit (21),  dem Schlagzeuger Basti (22), außerdem Bassist Felix (19) sowie Johannes (17) am Flügelhorn und an der Trompete. 2012 veröffentlichten sie ihre erste Studio-EP „Heimatlos“. Anlässlich der Kieler Woche, auf der sie auch dieses Jahr vertreten sind, geben sie ein Interview und erzählen über sich und ihre Musik.

Offizielles Bandfoto: wirmaschine
Foto: micheel design

Wie würdet ihr eure Musik beschreiben? Was zeichnet sie aus?

Wir halten uns musikalisch nicht zu lange mit der Genre-Frage auf, sondern nehmen uns, was gerade da ist, was sich gut anfühlt und das raus bringt, was raus muss. Von funk-rockig, Ska oder Folk bis zu leise- balladig ist alles dabei. Vor allem akustische Sounds, viele verschiedene Instrumente, wie A-Gitarre, Melodika, Ukulele und viele andere, zeichnen uns aus. Die Texte sind meistens mehr Frage als Antwort, weniger ein Finden von Lösungen als eher eine Erkenntnis der andauernden Widersprüchlichkeit von Einstellungen, Entscheidungen, Zuständen, Gesagtem und Getanem.

Mit welcher Band oder welchem Musiker könnt ihr euch identifizieren?

Wir mögen die verschiedenen deutschen Singer/Songwriter sehr gerne. ClickClickDecker, Moritz Krämer, Gisbert zu Knyphausen, Game Ove, Alin Coen, Clueso, Bosse oder auch die Kieler Band Strom und Wasser. Heinz Ratz ist ein Genie. 

Wie kommen eure Songs zustande?  Wer komponiert?

David komponiert und schreibt die Songs meistens und im Proberaum arbeiten wir dann gemeinsam an den Songideen.

Wer kümmert sich um eure Auftritte?
Bisher haben wir keinen Booking Agenten oder ähnliches, das heißt die Band kümmert sich selber um Auftritte. Es kommt vor, dass ein Veranstalter uns selber anfragt. Wir organisieren aber auch regelmäßig Konzerte aus reiner Eigenregie. Das macht die Sache schön vielseitig.

Wie läuft eure Zusammenarbeit? Gibt es manchmal Probleme?
 Unsere Zusammenarbeit läuft sehr gut. Wir verstehen uns blendend, Probleme gibt es eher selten. Wir sind damit zur Zeit zufriedener als jemals zuvor. Wir arbeiten jetzt mehr als Team als zu Beginn, es gibt also nicht nur eine einzige treibende Kraft, sondern jeder versucht sich einzubringen. Kommunikationsprobleme und andere Konflikte sind bei solcher Gruppenarbeit ganz normal, wir schaffen es aber erstaunlich gut die Dinge sachliche zu regeln. Kritikfähigkeit ist sehr wichtig bei uns. 

Wie kommt es, dass ihr mal zu viert, mal zu fünft seid?

Bei einer größeren Besetzung  kommt es natürlich öfter vor, dass einer für einen Auftritt keine Zeit hat oder unsere Cellistin und Saxophonistin, Sophia (19), die ab und zu dabei ist, einspringt. Bei wirmaschine haben wir aber zum Glück einige sehr fähige Multiinstrumentalisten, da kann das Cello auch mal fehlen, die Melodien spielt dann die Trompete. Auch das führt dazu, dass der Sound von Gig zu Gig immer etwas anders ist. Allerdings genießen wir das Spiel in voller Besetzung sehr.

Was macht ihr vor euren Auftritten? Habt ihr bereits feste Rituale?

Bisher sind sämtliche Versuche, ein festes Ritual zu etablieren, kläglich gescheitert. Wir haben versucht, uns vor dem Auftritt zu einem letzten Besprechungskreis zu treffen. Entweder es war zu spät oder irgendeiner hatte es vergessen und war schon auf der Bühne oder noch an der Bar. Aber wir tun unser Bestes.

Ist euch schon mal etwas besonders Tolles bei einem eurer Auftritte passiert?

Bei unserem Auftritt beim Bandmatch Kiel 2012 haben wir „Igel“ gespielt, einen 6/8tel- Takt. Es bildete sich eine große Lücke in der Zuschauermasse und wir hatten über zehn Paare, die wunderbar Wiener Walzer dazu getanzt haben. Das war groß!

Was Bedeutet der Name wirmaschine?

wirmaschine ist eine Metapher für die Gesellschaft. Jeder einzelne ist ein Zahnrad, alle beanspruchen Individualität für sich, ihre Pläne und Wünsche, ihr „Ich“- am Ende treibt jedoch trotzdem alles die Maschine an, jedes „Ich“  wird ein Teil vom „Wir“. Das kann positiv sein und auch negativ. Leider hat sich gezeigt, dass sich kaum jemand den Namen merken kann, geschweige denn, ihn aussprechen. Wir überlegen also, uns umzubenennen, was eigentlich sehr schade wäre. 

Welche musikalischen Ziele habt ihr?

Auf jeden Fall weiter machen. Eine LP ist in Planung. 2014 hoffentlich auch touren.

Passend zum Start der Kieler Woche spielt wirmaschine morgen, Samstag, den 22.6., um 18:45 Uhr im Hiroshimapark in Kiel und unterstützt damit musikalische Nachwuchstalente. Es findet ein Contest auf der Hoftheater-Bühne statt bei dem das Alter keine Rolle spielt. Die Sieger des Contests werden gegen 19:30 Uhr gekürt und können einen offiziellen Auftritt im Programm des Kieler-Woche-Hoftheaters  auf der Kieler Woche 2014 gewinnen. Wer  die Band bereits kennt oder neugierig geworden ist und Lust auf Neues hat, ist herzlich eingeladen. Weitere Infos gibt es auf der offiziellen Facebookseite der Band. (tm)