Der Kieler Ostseekai entging am Samstagvormittag nur knapp
einer Katastrophe. Bei dem am Kai liegenden Kreuzfahrtschiff MSC Poesia rissen
nach einer schweren Windböe alle acht hinteren Leinen. Das gelöste Heck des
Schiffes drohte vom Wind in ein Schiff der Bundeswehr zu krachen, dass am
gegenüberliegenden Ufer bei der HDW liegt. Erst wenige Meter vor einem
Zusammenprall gelang es den Verantwortlichen des Kreuzfahrtschiffes die Motoren
zum Laufen zu bringen und das Unglück abzuwenden.
Das Unwetter am Samstag mit (fast) verheerenden Folgen Foto: dd |
Eigentlich war alles wie jeden Samstag in der
Kreuzfahrersaison. Das Kreuzfahrtschiff MSC Poesia legte gegen 9.30 Uhr am
Ostssekai an, die Passagiere verließen das Schiff, neue Passagiere checkten ein
und gegen 18.00 Uhr sollte das Schiff Kiel wieder für sieben Tage in Richtung
Norwegen und Dänemark verlassen. Doch diesen Samstag sollte nicht alles ruhig und nach Plan verlaufen: Um ca. 15.40 Uhr wurde der Ostseekai von einer schweren
Windböe erfasst. Koffertrollies und Teile der Wasseranlage flogen über den Kai.
Mehrere laute Knalle waren zu hören. Alle sechs Heckleinen sowie die beiden
Springleinen waren gerissen und der Wind trieb das Heck des Schiffes vom Kai
weg. Wenige Sekunde später löste sich mit einem lauten quietschen die Gangway vom
Schiff. Nur durch ein Wunder befand sich in diesem Moment weder ein Passagier
noch ein Crew-Mitglied auf dem Zugang zum Schiff, sodass niemand verletzt
wurde. Das Schiff, das in diesem Moment nur durch die Vorderleinen am Kai
befestigt war, driftete mit dem Heck des Schiffes immer weiter in die Förde
hinein, direkt auf ein Marineschiff der Bundeswehr zu, das am
gegenüberliegenden Ufer bei der HDW liegt. Nach einem weiteren Knall waren auch
zwei der Vorderleinen gerissen. Erst wenige Meter bevor es zum Zusammenprall
des mit über 1000 Passagieren besetzten Kreuzfahrtschiffes und dem
Bundeswehrschiff kam, gelang es der MSC Poesia ihre Motoren zum Laufen zu
bringen und ihr Heck wieder in Richtung Ostseekai zu schwenken. Die noch
verbliebenen Vorderleinen wurden anschließend von den am Kai befindlichen
Stauern gelöst und das Schiff konnte nach einer Neuausrichtung gegen 17.00 Uhr
wieder am Kai festgemacht werden, wo es die letzte Stunde bis zum endgültigen
Auslaufen sicher lag. (dd)
Bundeswehr abschaffen, dann sind die Schiffe auch nicht mehr im Weg.
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