„Zuerst dachte ich, das
wären Dreharbeiten zu einer neuen
RTL-Show“, sagt Helmuth A. (Name geändert) „Erst als ich kein Filmteam in der
Nähe sah, wurde mir klar, wo ich hier gelandet war.“
Im Mai 2013 bezog der
Student seine neue Wohnung im Kieler Stadtteil Ravensberg. Dass Prügel-Attacken
auf den Hausmeister und die Polizei durch seinen Nachbarn, Michel L. (Name
geändert), auf der Tagesordnung stehen würden, wusste er damals noch nicht. Am 14.06.
wurde bei Michel L. nun auch noch eine Hanfplantage entdeckt.
Die selbst eingetretene Haustür von Michel L. Foto: dd |
Zuerst sei der Nachbar
nur durch laute Musik aufgefallen. Als der Hausmeister irgendwann vor dessen Tür stand, weil sich die Anwohner
beschwert hatten, kam es zur Eskalation: „Er hat den Hausmeister über den
ganzen Hof gejagt. Der hat sich dann hinter dem Eingangstor versteckt und die
Polizei gerufen“, berichtet A.
Seitdem gebe es jeden
Tag irgendeinen Vorfall. Laut Berichten eines Anwohners sei L. selbst der
Polizei gegenüber gewalttätig. Als diese wieder einmal vor seiner Wohnung
stand, weigerte sich L., die Tür zu öffnen. „Irgendwann kam er dann doch raus
und schlug eine Polizistin nieder“. Er sei dann mit Pfefferspray ruhig gestellt
worden. Zumindest so ruhig, dass es vier Polizisten gelang, ihn abzuführen.
Nach einer Nacht auf der Wache habe er am nächsten Morgen die Glastür des
Hauses eingetreten.
Vielleicht habe die
Polizei damals schon einen Blick in die Wohnung werfen können, heißt es aus dem
näheren Umfeld. Warum die Polizei am 14.06. wieder bei Herrn L. klingelte, weiß
niemand. An dem Tag war er für seine Verhältnisse relativ ruhig, sagt Helmuth
A., L. habe die Polizisten aus seiner Wohnung heraus so lange beleidigt, bis
diese die Tür aufbrachen. „Es gab einen Knall und dann schrie mein Nachbar um
Hilfe“. Kurz danach habe ein Polizist per Funk durchgegeben: „Eine
Hanfplantage. Die ganze Wohnung steht voll“. Augenzeugen wollen etwa 10 große
Hanfpflanzen durch die aufgebrochene Tür hindurch gesehen haben. Die Polizei
habe die Pflanzen, allerlei Gerätschaften zur Züchtung des Hanfs, eine Waage,
sowie eine Machete mitgenommen. „Die Polizei war etwa zwei Stunden hier und hat
seine Wohnung ausgeräumt“, berichtet A.
Zum Schrecken der
Anwohner wurde Michel L. scheinbar nur so lange auf der Wache festgehalten, bis
die Polizei mit ihrer Arbeit in dessen Wohnung fertig war. Während die Polizei
behauptet, L. haben die Nacht auf der Wache verbracht, soll er entgegen den Angaben der Polizei seine
Wohnung schon kurz nach dem Vorfall wieder betreten haben. Das ist umso verwunderlicher, weil von L.
eine dauerhafte Gefahr auszugehen scheint. „Mich bedrohte er schon mit einer
riesigen Machete“, sagt ein Nachbar.
Zu den laufenden
Ermittlungen wollte sich die Polizei offiziell nicht äußern. Schon nach der
Attacke auf den Hausmeister wurde L. fristlos gekündigt. Am 26.06. um 24 Uhr
endet die Räumungsfrist. (jh)
Wahnsinn !!! Der Autor könnte auch Kriegsberichterstatter sein. Echt mutig !!!
AntwortenLöschenSehr guter Artikel, hat mich von Anfang an gefesselt! Würde mich über eine Ergänzung freuen, was denn nun auf dem Nachbarn geworden ist.
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