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Samstag, 22. Juni 2013

Die Hanfplantage von nebenan


„Zuerst dachte ich, das wären Dreharbeiten zu  einer neuen RTL-Show“, sagt Helmuth A. (Name geändert) „Erst als ich kein Filmteam in der Nähe sah, wurde mir klar, wo ich hier gelandet war.“
Im Mai 2013 bezog der Student seine neue Wohnung im Kieler Stadtteil Ravensberg. Dass Prügel-Attacken auf den Hausmeister und die Polizei durch seinen Nachbarn, Michel L. (Name geändert), auf der Tagesordnung stehen würden, wusste er damals noch nicht. Am 14.06. wurde bei Michel L. nun auch noch eine Hanfplantage entdeckt.

Die selbst eingetretene Haustür von Michel L.
Foto: dd
Zuerst sei der Nachbar nur durch laute Musik aufgefallen. Als der Hausmeister irgendwann vor  dessen Tür stand, weil sich die Anwohner beschwert hatten, kam es zur Eskalation: „Er hat den Hausmeister über den ganzen Hof gejagt. Der hat sich dann hinter dem Eingangstor versteckt und die Polizei gerufen“, berichtet A.
Seitdem gebe es jeden Tag irgendeinen Vorfall. Laut Berichten eines Anwohners sei L. selbst der Polizei gegenüber gewalttätig. Als diese wieder einmal vor seiner Wohnung stand, weigerte sich L., die Tür zu öffnen. „Irgendwann kam er dann doch raus und schlug eine Polizistin nieder“. Er sei dann mit Pfefferspray ruhig gestellt worden. Zumindest so ruhig, dass es vier Polizisten gelang, ihn abzuführen. Nach einer Nacht auf der Wache habe er am nächsten Morgen die Glastür des Hauses eingetreten.

Vielleicht habe die Polizei damals schon einen Blick in die Wohnung werfen können, heißt es aus dem näheren Umfeld. Warum die Polizei am 14.06. wieder bei Herrn L. klingelte, weiß niemand. An dem Tag war er für seine Verhältnisse relativ ruhig, sagt Helmuth A., L. habe die Polizisten aus seiner Wohnung heraus so lange beleidigt, bis diese die Tür aufbrachen. „Es gab einen Knall und dann schrie mein Nachbar um Hilfe“. Kurz danach habe ein Polizist per Funk durchgegeben: „Eine Hanfplantage. Die ganze Wohnung steht voll“. Augenzeugen wollen etwa 10 große Hanfpflanzen durch die aufgebrochene Tür hindurch gesehen haben. Die Polizei habe die Pflanzen, allerlei Gerätschaften zur Züchtung des Hanfs, eine Waage, sowie eine Machete mitgenommen. „Die Polizei war etwa zwei Stunden hier und hat seine Wohnung ausgeräumt“, berichtet A. 

Zum Schrecken der Anwohner wurde Michel L. scheinbar nur so lange auf der Wache festgehalten, bis die Polizei mit ihrer Arbeit in dessen Wohnung fertig war. Während die Polizei behauptet, L. haben die Nacht auf der Wache verbracht, soll  er entgegen den Angaben der Polizei seine Wohnung schon kurz nach dem Vorfall wieder betreten haben.  Das ist umso verwunderlicher, weil von L. eine dauerhafte Gefahr auszugehen scheint. „Mich bedrohte er schon mit einer riesigen Machete“, sagt ein Nachbar.
Zu den laufenden Ermittlungen wollte sich die Polizei offiziell nicht äußern. Schon nach der Attacke auf den Hausmeister wurde L. fristlos gekündigt. Am 26.06. um 24 Uhr endet die Räumungsfrist. (jh)


2 Kommentare:

  1. Wahnsinn !!! Der Autor könnte auch Kriegsberichterstatter sein. Echt mutig !!!

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  2. Sehr guter Artikel, hat mich von Anfang an gefesselt! Würde mich über eine Ergänzung freuen, was denn nun auf dem Nachbarn geworden ist.

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